Was zeigt das Label?
Das Produktlabel zeigt, wie effizient das Produkt mit der zugeführten Energie umgeht. Jedes Produkt wird anhand von Messwerten und einem festgelegten Berechnungsverfahren in Effizienzklassen von A++ bis G eingeteilt. Eine farbliche Kennzeichnung der Effizienzklassen von grün bis rot verdeutlicht die Einordnung auf den ersten Blick. Gas- und Öl-Kessel mit Brennwerttechnik beispielsweise, die eine nahezu vollständige Energieausnutzung haben, bekommen in der Regel ein A und landen im grünen Bereich der Skala.
Neben dem Produktlabel gibt es auch das sogenannte Verbundlabel. Hintergrund ist, dass das Produktlabel den Heizkessel vollkommen isoliert bewertet. Durch die Kombination mit einer Regelung, die zwingend erforderlich ist, wird das Heizgerät bereits zu einer sogenannten Verbundanlage. Das gilt auch, wenn eine Öl-Brennwertheizung beispielsweise mit einer Solarthermieanlage kombiniert wird. Die Gesamteffizienz, die sich aus dem Verbund von Heizgerät, Regelung und weiteren Komponenten ergibt, wird dann im Verbundlabel ausgewiesen.
Ölheizungen sorgen in der Regel für Raumheizung und Trinkwassererwärmung. Diese beiden Bereiche werden beim Labelling getrennt bewertet – entsprechend gibt es ein Verbundlabel, das die Effizienzklasse für die Bereitstellung von Raumwärme ausweist und eines für die Trinkwassererwärmung
Welche Informationen liefert das Label nicht?
Das Heizungslabel trifft keine Aussage über die Energiekosten. Beim Vergleich unterschiedlicher Effizienzlabel von Haushaltsgeräten sind Rückschlüsse auf die tatsächlichen Energiekosten möglich, da diese alle mit Strom betrieben werden. Bei Heizgeräten funktioniert das nicht so einfach, da es unterschiedliche Energieträger mit unterschiedlichen Preisen gibt. So lagen zum Beispiel im August dieses Jahres die durchschnittlichen Kosten für einen Liter Heizöl um gut 20 Prozent unter dem Preis für die entsprechende Energiemenge Erdgas. Auch Strom ist vergleichsweise teuer. Eine besser gelabelte Anlage kann also im Betrieb teurer sein als eine mit einer schlechteren Effizienzklasse.Auch darüber, ob ein bestimmtes Gerät zum individuellen Bedarf oder Gebäude passt, sagt das Label wenig aus. So ist beispielsweise eine Wärmepumpe zwar mit A+ gelabelt, für die Anwendung in einem Altbau kann sie trotzdem ungeeignet sein.
Worauf sollten Hausbesitzer achten?
An einer individuellen Beratung führt trotz Effizienzlabel kein Weg vorbei. Nicht jedes Heizsystem arbeitet in jedem Haus gleich wirtschaftlich. Die Heiztechnik muss dem jeweiligen Bedarf angepasst werden. Sowohl die Beschaffenheit der Gebäudehülle als auch die Einbausituation wirken sich nachhaltig auf die tatsächliche Effizienz der Heizung aus. Alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein und das System muss ordnungsgemäß installiert, betrieben und gewartet werden, um die im Energielabel angegebene Effizienzklasse auch im realen Betrieb zu erreichen.
Wer hilft bei Fragen weiter? Erster Ansprechpartner in Sachen neue Heizung ist und bleibt der Fachhandwerker.
Er kennt Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizsysteme und kann die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Auch unabhängige Energieberater sind gute Ratgeber bei der Auswahl der passenden Heizung. Sie betrachten das gesamte Gebäude und geben Tipps, welche weiteren Energiesparmaßnahmen sinnvoll sind.
Quelle: Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
Weitere Informationen unter: www.zukunftsheizen.de