Vor allem fehlende Monteure seien das große Problem. Auch deswegen soll die Heizungsmodernisierung flexibler gestaltet werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) fordert mehr Freiräume bei der Heizungsmodernisierung. Helmut Bramann fürchtet, dass die Politik zu sehr auf Systeme wie die Wärmepumpe setze.
Dafür fehlen seiner Meinung nach vor allem die Fachkräfte. Um die von der Politik geforderten sechs Millionen Wärmepumpen bis zum Jahr 2030 einzubauen, brauche die Branche 60.000 Monteure pro Jahr, so der Branchenvertreter.
Viele Fragen im Zusammenhang mit der Wärmewende seien ungelöst, sagte Bramann im Interview mit der "Deutschen Handwerks Zeitung". Beispielsweise reiche der erneuerbar erzeugte Strom derzeit längst nicht aus, um die Wärmepumpen zu betreiben.
Der Verbandschef erwartet ein Klumpenrisiko wie beim Gas aus Russland, wenn man sich allein auf diese Technik konzentriere. Bramann sieht Wasserstoff als bessere Alternative. Molekülbasierte Heiztechnologien aus Deutschland seien für diese Technik vorbereitet und könnten sogar zum Exportschlager werden.
Angesichts hochkomplexer Aufgabenfelder bleibe die Nachwuchs- und Fachkräftefrage eine entscheidende Herausforderung. Zwar habe die Branche Berufe wie den Anlagenmechaniker SHK als Klimaschützer und Fachmann für generationengerechtes Wohnen etablieren können, doch die Zuwächse bei den Beschäftigten reichten keinesfalls aus.
Von der Bundesregierung fordert Bramann eine stärkere Förderung klimaschutzrelevanter Handwerksberufe. Der ZVSHK vertritt die Interessen von rund 49.000 Handwerksbetrieben mit mehr als 392.500 Beschäftigten. (jk)